im fokus. Institut für Yoga und Psychotherapie

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Wie finde ich die richtige Yogalehrer:innen-Ausbildung? – Mein Weg durch den Entscheidungsdschungel

Rishikesh? Bali? Koh Pha-ngan? Sizilien? … Potsdam! So ungefähr sah mein Entscheidungsweg zur Ausbildung zur Yogalehrer:in: BDY/ EYU bei im_fokus. aus.

Schon seit längerer Zeit spielte ich mit dem Gedanken, meine Yogapraxis zu vertiefen und mich als Lehrerin ausbilden zu lassen. Yoga bedeutet für mich weit mehr als Sport und āsana – es ist eine Verbindung von Körper, Geist und Atem, die ich nicht nur selbst erleben, sondern auch an andere weitergeben möchte. Doch das erste Hindernis auf diesem Weg ist die Wahl der richtigen, zu mir passenden, Ausbildung. Die Auswahl an Yogalehrer:innen-Ausbildungen (Yoga Teacher Training, kurz YTT) ist riesig, und ich stand anfangs ziemlich ratlos vor der Frage: Wie finde ich die richtige Ausbildung für mich?

An dieser Stelle möchte ich elementare Fragen meines Entscheidungsprozesses mit euch teilen und euch einen Einblick in für mich relevante Aspekte geben.

meine Aspekte zur Auswahl der richtigen Ausbildung

Die folgenden Themen haben mich bei der Auswahl der richtigen Ausbildung beschäftigt:

1. Motivation, Ziele und Yoga-Richtung
2. Zertifizierung
3. Ausbildungsformat: Intensivkurs im Ausland vs. modulare Ausbildung in Deutschland
4. Budget
5. Lehrende und Dozent:innen

1. Motivation, Ziele und Yoga-Richtung

Im Zentrum der Ausbildungswahl steht die Frage nach der Motivation. Was ist mein Ziel? Möchte ich nach der Ausbildung lehren oder meinen Erfahrungsschatz erweitern? Was brauche ich, um dieses Ziel zu erreichen?

Zusätzlich ist zu beachten, welche Yoga-Richtung(en) man in seiner Ausbildung kennenlernen will. Es gibt sowohl Multi-Stil-Ausbildungen als auch solche, die sich auf eine Richtung spezialisieren. Diese Entscheidung schränkt die Auswahl deutlich ein. Außerdem solle man sich darüber klar sein, welche Themen einen bewegen: Es kann beispielweise ein größerer Fokus auf Meditation und prāṇāyāma oder auch das anatomische Verständnis im Vordergrund stehen. Jede Ausbildungsschule setzt andere Schwerpunkte.

Auch der kulturelle Hintergrund sowie die vermittelten Werte der künftigen Ausbildung sollten bei der Auswahl berücksichtigt werden. Dabei könnte man sich beispielsweise fragen, ob man gerne eine eher spirituellere Yogarichtung oder körperbetontes Yoga erlernen und später lehren möchte. Diese Entscheidung hat nicht nur Einfluss auf den auszuwählenden Stil bzw. die Yogarichtung, sondern auch auf die vermittelte Sichtweise, auf die Auswahl und Gewichtung der Texte zur Yogaphilosophie und auf den Umfang der medizinischen Aspekte.

2. Zertifizierung

Die erste Frage führt gedanklich direkt zu der zweiten. Wer Yoga später professionell unterrichten möchte, benötigt in vielen beruflichen Kontexten eine sogenannte Zertifizierung bei den gesetzlichen Krankenkassen. Es gibt diverse zertifizierende Organisationen wie der BDYoga (Berufsverband der Yogalehrenden in Deutschland e. V.), die Yoga Alliance, International Yoga Federation, European Yoga Alliance und kleinere Verbände. Die Unterschiede liegen unter anderem in dem geografischen Fokus, dem gebotenen Netzwerk, wie auch in den Anforderungen gegenüber den Ausbildungsschulen und den dort Lehrenden.

3. Intensivkurs im Ausland vs. modulare Ausbildung in Deutschland

Eine der bedeutsamsten Entscheidungen ist die Frage nach dem Format: Mache ich eine kurze, intensive Ausbildung im Ausland, bei der ich mich für drei bis sechs Wochen komplett auf die Yogawelt fokussiere, oder wähle ich eine berufsbegleitende, eventuell modulare Ausbildung, die sich über Monate oder Jahre erstreckt und sich in meinen Alltag und in mein Berufsleben integrieren lässt?

Eine Pro- und Kontra-Liste schafft Abhilfe:

Intensivkurs (ggf. im Ausland)

Vorteile:
• Fokus: Man hat einen täglichen Fokus auf die Ausbildung und die Yogapraxis
• Reisen: Die Kurse finden häufig an wunderschönen Orten statt, z. B. auf Bali oder in Indien.
• Schneller Abschluss: Der Ausbildungsabschluss kann in einem überschaubaren Zeitrahmen absolviert werden und somit besteht die Chance, zeitnahe zu unterrichten.

Nachteile:
• Kosten: Es handelt sich um einmalige hohe Kosten, da die Ausbildungsgebühr meist direkt gezahlt werden muss. Zusätzlich muss man die Kosten für Flug, Unterkunft, Verpflegung und zusätzliche Aktivitäten mit einrechnen.
• Zeitdruck: Man kann sich nicht mehrere Wochen mit den Themen beschäftigen. Stattdessen muss alles schnell aufgenommen werden und es fehlt die Zeit für Selbsterfahrung, welche beispielsweise durch das tägliche Üben einer individuelle Praxis möglich ist.
• Zertifizierung: Die meisten Kurse im Ausland sind in Deutschland nicht zertifiziert, denn sie kommen selten auf die von den Krankenkassen geforderten Stunden.

berufsbegleitendende, längere Ausbildung

Vorteile:
• Kosten: Häufig werden die Kosten durch Monatsbeiträge finanziert.
• Hohe Flexibilität: Die Ausbildung und der Alltag können kombiniert werden.
• Tiefere Auseinandersetzung: Man hat die Möglichkeit, das Erlernte wirken zu lassen und im Selbststudium zu vertiefen.
• Selbsterfahrung: Die eigene Praxis sowie die Anpassung dieser an das Gelernte führt zu wichtigen Erkenntnissen, welche vorteilhaft für die spätere Lehre sein können.
• Engerer Kontakt zu anderen Auszubildenden: Man verbringt viele Monate und Jahre zusammen, wodurch Freundschaften entstehen und fachliche Inputs angeregt werden.

Nachteile:
• Dauer: Die Ausbildung dauert länger, wodurch die Zertifizierung nicht so schnell erlangt werden kann.
• Lernstil: Teilweise müssen Inhalte im Selbststudium erarbeitet werden, weswegen mehr Selbstdisziplin erforderlich ist.
• Ablenkung: Durch die Herausforderungen des Alltags besteht die Gefahr, dass man sich weniger auf die Ausbildung fokussiert.

4. Budget

Egal ob berufsbegleitende Ausbildung oder Intensivkurs, die Ausbildung ist mit hohen Kosten verbunden. Diese unterscheiden sich nicht nur aufgrund des Formates, sondern auch zwischen den Anbietern. Hier gilt nicht unbedingt „teuer heißt (immer) besser“. Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, wie viel man in die Ausbildung investieren kann und will. Im Anschluss muss man schlichtweg Anbieter vergleichen und schauen, welche den eigenen Ansprüchen entsprechen. Achtet hierbei auch unbedingt auf zusätzliche Kosten, wie beispielsweise Kosten für die Anfahrt, Unterkunft und Verpflegung.

5. Lehrende und Dozent:innen

Es ist wichtig, die Lehrenden und Dozent:innen in die Entscheidung mit einzubeziehen – bringt diese Person überhaupt die Erfahrungen mit, die ich mir wünsche? Natürlich spielen hier auch zwischenmenschliche Faktoren eine Rolle: In einer Ausbildung hat man engen Kontakt zu den Lehrenden, vielleicht hat man sogar eine individuelle Betreuung und Einzelunterricht. Die Chemie muss stimmen. Mein Tipp: Hört auf euer Gefühl. Jeder hat andere Vorstellungen. Oft helfen auch Bewertungen ehemaliger Schüler:innen, um eine bessere Einschätzung zu entwickeln. Fast jede gute Schule bietet die Möglichkeit, die Lehrenden vorab kennenzulernen. Nutzt diese Möglichkeit, besucht eventuell einen Kurs der Lehrenden, sprecht mit Ihnen und geht offen mit euren Gedanken, Gefühlen und eventuellen Zweifeln um.

Ich habe mich nach einem langen Entscheidungsprozess für die Ausbildung bei im_fokus. entschieden.
Hier findet ihr detaillierte Informationen zur Ausbildung beim im_fokus. Institut. Bald folgt außerdem ein weiterer Artikel mit den genaueren Informationen über meine Gründe, warum ich mich für die Viniyoga-Ausbildung bei im_fokus. entschieden habe.

Mein letzter Tipp an jede Person, die derzeit nach der perfekten Yogalehrer:innen-Ausbildung sucht: Nehmt euch Zeit für die Entscheidung und hinterfragt euch selbst: Was wollt ihr wirklich? Welche Werte sind euch wichtig? Egal welchen Weg ihr wählt, es wird mit Sicherheit eine lehrreiche Reise in die Welt des Yoga, aber auch zu euch selbst.

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