im fokus. Institut für Yoga und Psychotherapie

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Mein Yoga-Weg Kapitel 2: Yoga für Skeptiker

Lillys Yoga-Weg Kapitel 2: Yoga für Skeptiker

Wie yoga wirkt

Ulrich Ott verbindet Weisheit, Wissenschaft und Praxis des Yoga zu einem kompakten Basiswissen. Präzise erklärt er, warum Yoga als Körper-, Atem- und Bewusstseinsschulung so enorm wertvoll und wirksam ist.

Die nächsten Schritte meines Yoga Weges gehe ich außerhalb der Ausbildungsgruppe. Aufgrund eines lange geplanten Familienurlaubes nehme ich nicht an der Intensiv-Woche teil. Stattdessen habe ich mir das Buch „Yoga für Skeptiker“ von Ulrich Ott (UO) mit in den Urlaub genommen und beschäftige mich mithilfe des Buches mit „Weisheit, Wissenschaft und Praxis des Yoga verbunden zu kompaktem Basiswissen“ (vgl. Text auf dem Buchrücken).

Zu Beginn des Buches lerne ich etwas zur Schreibweise und Aussprache des Sanskrit, der Geschichte von Yoga und den Lehrsätzen des Yoga nach Patañjali.

Ab dem 2. Teil des Buches lädt der Autor dazu ein, die Lektüre beiseite zu legen und anhand von kleineren Übungen in die eigene Erfahrung einzutauchen. Dieses Vorgehen entspricht auch der Haltung mit der unsere Dozent:innen Yoga an uns vermitteln. Das wir Yoga nicht lehren können ohne selbst regelmäßig zu üben und unsere eigenen Erfahrungen zu reflektieren, habe ich von Gabriella und Ilka auch schon mehrfach gehört.

Aus diesem Grund folge ich der Einladung zu Beginn und dokumentiere meine Erfahrungen hier mit.

Übung 1 - 3: Das Welt- und Menschenbild des Yoga

Übung 1 war eine Fokussierungsübung mit der Frage „Wer bin ich?“ Mir kamen viele Antworten: ich bin Lilly, 43 Jahre alt, Mutter von 2 wunderbaren Kindern, Ehefrau, Suchende, ehemalige Mitarbeiterin von T-Systems… …ich bin Augen, Ohren, viele Gefühle, Körper und Gedanken.

Ich stelle fest: Am Ende hat sich die Qualität der Begriffe etwas verändert. Von den mich beschreibenden Begriffen hat mich die Reflexion zuerst zu meinen Wahrnehmungsorganen, dann aber auch zu Aspekten, die wahrgenommen werden können, geführt. Aktuell kann ich das noch nicht ganz greifen, aber ich lerne im weiteren Verlauf dieses Buches, dass aus Sicht des Yoga alle diese Antworten “falsch” sind, weil sie auf einem fundamentalen Irrtum bzw. Nichtwissen beruhen. (vgl. S 52). Weiter heißt es “Die konventionelle Ich-Identität wird als vergänglich, unrein und leidvoll charakterisiert und einer Geistseele gegenübergestellt, die als wahres Selbst unvergänglich, rein und voller Freude sei. Im Grunde führt bereits die Frage “Wer bin ich?” in die Irre, denn jede Antwort in der Form eines “Ich bin…” bestärkt die Verhaftung an eine Ich-Vorstellung und deren Bestimmungen über Begriffe, die letztendlich sprachliche bzw. gedankliche Konstruktion darstellen.” (S. 53).

Bei der zweiten Übung sollte ich die Frage „Wer schaut?“ beantworten wobei die Antwort ausdrücklich nicht verbal ausfallen soll.

Mir fällt die Übung sehr schwer. Ich werde entweder müde oder meine Gedanken hüpfen von einem Thema zum nächsten. Das kenne ich schon vom Meditieren. Selten gelingt es mir, eine Form der Stille meiner Gedanken zu erzeugen. Am ehesten nähere ich mich mit Hilfe des Mantra „zulassen, loslassen, sein lassen“. 

Gedanken an „Augen“ als Antwort auf „wer schaut“ tauchen immer wieder auf und dann das Zitat aus dem Kleinen Prinz „man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“ und ich denke „Herz“. Aber auch das sind verbale Formulierungen. Nun denn, ich belasse es erstmal mit der Feststellung: diese Übung fällt mir schwer.

Nun zur 3. Übung bei der es um die Reflexion der eigenen Motivation auf dem Yoga-Weg gehen soll. Hierfür soll ich mir die unterschiedlichen Wirkungen, die laut dem Yoga Sūtra durch den Yoga erzielt werden können, nochmal vor Augen führen. Auf S. 48 heißt es:

  • Zur-Ruhe-Kommen der seelisch-geistigen Vorgänge, Gelassenheit
  • Überwindung von Hindernissen wie Krankheit, Depression und Gier
  • Entwicklung von Qualitäten wie Liebe, Mitgefühl und
    Gleichmut
  • geistige Festigkeit, Transparenz, Klarheit und Weisheit
  • Sammlung und Versenkung, Selbsterkenntnis und Freiheit

Was verspreche ich mir von meiner Yoga-Praxis?

Das meiste oben genannte spricht mich an. Ich würde folgende, etwas reduzierte Form der Auflistung als stimmig erachten:

  • Zur-Ruhe-Kommen der seelisch-geistigen Vorgänge, Gelassenheit
  • Überwindung von Hindernissen wie Krankheit, Depression und Gier
  • Entwicklung von Qualitäten wie Liebe, Mitgefühl und
    Gleichmut
  • geistige Festigkeit, Transparenz, Klarheit und Weisheit
  • Sammlung und Versenkung, Selbsterkenntnis und Freiheit

 

Insbesondere der letzte Absatz ist für mich aktuell nicht wirklich greifbar und nach meinem heutigen Verständnis passt die Idee der Selbsterkenntnis nicht in mein Bild davon, wie die menschliche Psyche funktioniert. Ich habe ein konstruktivistisches Menschenbild und gehe davon aus, dass wir uns nicht selbst erkennen können, weil das ein stabiles Selbst voraussetzen würde, dass es zu erkennen gilt. Vielmehr gehe ich davon aus, dass wir uns auf Basis unserer genetischen Veranlagung und all unserer Erfahrungen kontextspezifisch konzipieren und uns auch immer neu konzipieren können.

Übung 4 - 10: Äußere Disziplin

Weiter geht es mit Übung 4: „Keine/weniger Tiere töten (lassen), die auf der Disziplin des Nicht-Schädigens basiert. Ich wollte diese Übung eigentlich leichtfertig überspringen, da ich mich 1. für eine Person halte, die nicht übermäßig Fleisch konsumiert und 2. sich beim Lesen auch ein Gefühl von „ich muss nicht alles mitmachen“ eingestellt hat. So ganz lässt mich das schlechte Gewissen aber nicht los, weswegen ich beschlossen habe, zukünftig meinen Fleischkonsum zu dokumentieren, um überhaupt feststellen zu können, ob mein 1. Gefühl, wenig Fleisch zu essen, überhaupt richtig ist.

In Übung 5 soll ich nun eine Liste meiner 10 am meisten gehassten Menschen erstellen. Diese Übung finde ich befremdlich. Vielleicht bin ich ja nicht ehrlich zu mir selbst, aber es gibt wirklich niemanden dem ich „gerne Gewalt antun würde, wenn ich die Gelegenheit hätte“. Es gibt Menschen, die mich gekränkt/verletzt haben und ich würde mir Wiedergutmachung in Form einer Entschuldigung oder Anerkennung meines Schmerzes wünschen, aber ich würde niemandem aus diesem Grund schaden wollen. „Rache ist Blutwurst“ ist ein Sprichwort, dass mir auf emotionaler Ebene tatsächlich fremd ist.

Eher für mich zu beantworten ist die zweite Frage: wem schade ich in der Realität absichtlich oder auch ungewollt. Ich fürchte, die Menschen, die am meisten unter mir leiden sind Menschen, die mir nahe stehen. Insofern ist Bedauern das einzige von den im Buch aufgeführten Gefühlen, die mir in diesem Zusammenhang bekannt sind. Dazu kommen Gefühle von Schuld und Scham. Ernsthafte Schadenfreude oder Rachegefühle sind mir tatsächlich fremd.

Die Überlegung, was meine Motive sind, wenn ich anderen schade, führen sehr schnell zu dem Begriff Überforderung. Es hat auch etwas mit eigenen Grenzen zu tun, die ich vielleicht erst später setze als es hilfreich wäre, um im Gleichgewicht zu bleiben. Vielleicht sind im Alltag auch meinen Ressourcen und Kompetenzen, auf eine gute Art Grenzen zu setzen, nicht immer ausreichend und gleichzeitig ist der Anspruch alle Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen, meist sehr hoch.

Weiterhin stellt mich die Regulation meiner Bindungs- und Autonomiebedürfnisse regelmäßig vor Herausforderungen. Hier erlebe ich mich mitunter als nicht ganz angemessen.  

Einerseits geht es darum, weniger ins Leid zu verfallen, wenn eine andere Person mehr Distanz möchte, als ich es mir wünsche. Es geht darum, Grenzen anderer auszuhalten, ohne sie auf mich zu beziehen, als Ablehnung zu erleben und aus dem daraus entstehenden Schmerz radikale Handlungen entstehen zu lassen, die zum Beziehungsbruch führen, den ich nach dem Abklingen der Gefühle bereue. Es geht darum, die Identifikation mit den sehnsüchtigen und begehrenden Gefühlen und die Projektion diese Gefühle auf eine Person, loszulassen und stattdessen zu verinnerlichen (nicht nur intellektuell zu verstehen), dass Sehnsucht ein Gefühl ist, was viel mehr aus dem eigenen Wünschen und Bedürfnissen zu tun hat, als mit einer anderen Person.

Gleichsam geht es darum, Grenzen zu setzen, wenn eine andere Person mehr Nähe möchte, ohne mich deswegen schuldig zu fühlen. Denn diese Schuldgefühle verstärken den Impuls noch mehr auf Distanz zu gehen, was wiederum das schlechte Gewissen verstärkt und einen Teufelskreis aus negativen Gefühlen in Gang setzt, der wiederum einen Beziehungsbruch nach sich zieht, den ich dann wiederum nach dem Abklingen der Gefühle bereue.

Nach dieser Übung wird mir bewusst, dass ein detailliertes Dokumentieren meiner Erfahrungen zu insgesamt 50 Übungen dazu führen würde, dass ich das Buch bis zum Ende des Urlaubs nicht fertig gelesen bekomme und dieser Blogbeitrag komplett den Rahmen sprengen würde.

Aus diesem Grund unterbreche ich mein Lesen nun nur noch sporadisch und dokumentiere meine Erfahrungen mit etwas Abstand nach. Ich halte nur noch die wichtigsten Erkenntnisse und Gedanken zum Buch in ein paar Unterkapiteln fest. 

Übung 11 - 13: Innere Disziplin

Stark verkürzt geht es hier um Reinheit, innere Ruhe, Askese, eigenes Studium und Hingabe an Gott. Die Übungen beschäftigen sich mit der inneren Haltung zum eigenen Körper, dem Begehren, welches Leid schafft und das Mithilfe von Mediation Ausgleich erfahren kann, sowie mit dem Mantra OM, dass als Übung zur Hingabe an Gott angesehen wird.

Auch wenn es in diesem Abschnitt Aspekte gibt, die mir aus der Psychologie bekannt sind, stoße ich hier das erste Mal an innere Grenzen. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper erlebe ich als etwas irritierend. Weder schätze ich meinen Körper gering, noch bewerte ich ihn über. Ich bin dankbar für meinen Körper, weil er sehr gesund ist und ich mich – bis auf während der Schwangerschaften – sehr wohl in ihm fühle. Ich gehe nicht immer so sorgsam mit ihm um, wie das gemäß Lehrbuch sinnvoll wäre, aber ich pflege ihn durch regelmäßigen Sport und einigermaßen gesunde Ernährung. In Übung 12 zum Thema “Begehren, das Leiden schafft” fühle ich mich ertappt. Ehrgeiz und das unbedingte Wollen von etwas, dass ich nicht haben kann, sind Themen, die mir bekannt vorkommen. Auch die Konzepte des Loslassens und der Meditation des Gegenteils sind mir nicht unbekannt, wenngleich ich sie bisher nur bedingt erfolgreich umzusetzen vermag. Hier habe ich das Gefühl, dass es für mich einiges zu lernen gibt. Sehr gut möglich, dass sich hieraus auch der Widerstand erklärt, inwiefern ein Leben ohne Wollen, also frei von Wünschen, Zielen, Ehrgeiz überhaupt lebenswert sein soll.

Mit Hingabe einer Tätigkeit nachzugehen und darüber in einen sogenannten Flow-Zustand zu kommen, ist ein Konzept, dem ich folgen kann. Die Hingabe an Gott wiederum erschließt sich mir weder kognitiv noch emotional. Dennoch finde ich die Übung 13 zur Intonation von A – U – M angenehm und kann dem Erspüren der Vibration in verschiedenen Bereichen des Bauches, der Brust, der Kehle und dem Kopf durchaus etwas abgewinnen.

Übung 14-34: Körperübungen - āsanas

Das Buch lädt zum Üben von 17 verschiedenen āsanas ein, die vom Yogi eingenommen werden, um für einen längeren Zeitraum fest und angenehm/stabil und leicht in ihnen zu verweilen und einen “Zustand der Betrachtung des Unendlichen” einzunehmen.

Ich probiere die Übungen aus und stelle fest, dass viele Übungen in den Abbildungen sehr einfach und bequem aussehen in der Umsetzung für mich herausfordernd oder kaum durchführbar sind -zumindest in der im Buch abgebildeten Form. Genießen kann ich am ehesten Übungen, die entweder meine Koordination bzw. mein Gleichgewichtssinn fordern, wie z.B. der Baum oder, die meinen unteren Rücken entlasten.

Beim Durchführen verschiedener Übungen stellt sich hin und wieder ein Gefühl von Zufriedenheit ein, weil ich meinen Körper fühlen und ihm mit den sanften Übungen etwas Gutes tun kann. Mitunter beschleicht mich aber auch eine gewisse Ungeduld, weil mich die Übungen (einzeln ausgeführt) weder ins Schwitzen bringen noch meinen Geist ausreichend beschäftigen.

Übungen 35-38: Atemübungen - prāṇāyāma

Neben den Körperübungen, werden im Buch verschiedene Atemtechniken vorgestellt, die der Yoga neben den Körperübungen praktiziert um u.a. seinen Geist zur Ruhe zu bringen.

Im Buch werden von den insgesamt acht klassischen Techniken des prāṇāyāma, die die HAṬHA-Yoga-PRADIPĪKĀ beschreibt, nur drei vorgestellt.  Die Atem-Übungen, die dazu dienen sollen, die verschiedenen Atemräume wahrzunehmen und das volle Lungenvolumen auszuschöpfen sind für mich sehr angenehm. Die Fokussierung auf den Atem in bestimmten Körperregionen (Bauch, Brustraum) bindet meinen Geist. Das Spüren des Atems in den Lungenspitzen fällt mir am schwersten. Auch die Übungen zur Verlängerung der Atemphasen (Ein, Aus, Anhalten (und Aussetzen)) finde ich (bis auf das Aussetzen des Atems, was mir nicht gelingt) angenehm.  Ich kann meinen Atem sehr gut verlängern – insbesondere den Ausatem – und auch das Anhalten des Atems funktioniert sehr gut. Das Zählen bindet zusätzlich meine Gedanken und lässt mich zur Ruhe kommen. Das wechselseitige Nasenatmen empfinde ich als ungewöhnlich und bin nicht ganz bei der Sache, sondern mehr mit meinen Gedanken beschäftigt, was das wohl soll und inwiefern ich es richtig mache und ob ich es gut oder schlecht finden mag… 

Die dritte Blasebalg-Atmung gelingt mir insofern nicht so gut, da ich beim ruckartigen Ausstoßen des Atems durch Einziehen des Bauches nach einigen Atemzügen den Rhythmus verliere. Mein Bauch entspannt sich nicht automatisch, wodurch es dann irgendwann kaum mehr etwas einzuziehen gibt. Dennoch entfaltet diese Übung nach einer Weile eine Wirkung: mein Herz schlägt schneller und mir wird warm.

Übung 39: Wendung nach innen

15 Minuten ohne äußere Reize ist in meiner Welt mit Kindern, Homeoffice und vollem Kalender, ist vor allem eine organisatorische Herausforderung. Aber es gelingt mir, sie zu meistern. Während dieser 15 Minuten erlebe ich verschiedene Phasen. In der ersten Phase höre ich mich atmen und nehme meinen Körper mit Hilfe des Tastsinns aber auch des Geräusch- und Geschmacksinns wahr. Ich muss hierfür nicht viel steuern, das passiert einigermaßen automatisch. Mit der Zeit werde ich etwas müde. In dieser Phase spüre ich meinen Körper auch, aber mehr an den Stellen, an denen die Muskeln anfangen zu schmerzen oder leichte Taubheitsgefühle auftreten. Meine Gedanken fangen in dieser Phase an, “ihr eigenes Ding zu machen”. Der Fokus, die Ausrichtung nach innen geht verloren, ich drifte ab. Ich bemerke das und versuche wieder mehr den Atem/Körper in den Mittelpunkt meiner Aufmerksamkeit zu rücken. Es gelingt kurz, aber die Gedanken verlieren sich gleich darauf im nächsten Thema. In der dritten Phase geht die Müdigkeit zurück und ich werde ungeduldig. Wann sind die 15 Minuten vorbei? Die Ungeduld wird dadurch verstärkt, dass es zunehmend anstrengender wird, die Sitzposition nicht zu verändern. Ich nehme meinen Atem zu Hilfe und atme so tief ein und aus, dass die Muskeln am Rücken gedehnt werden. Das entlastet etwas und ich werde wieder ruhiger. Als der Wecker klingelt, werde ich aus einem Zustand der leichten Entrückung herausgerissen. Ich habe mich die ganze Zeit emotional ruhig gefühlt und bin am Ende zufrieden mit dem Verlauf der Übung.

Übungen 40 - 50: Konzentration, Meditation, Versenkung

Zu diesen Übungen werde ich meine Erfahrungen nicht im Rahmen dieses Blogartikels schildern. Zum einen, weil dieser Text schon jetzt viel zu lang ist und zum anderen, weil die Übungen für mich nochmal eine andere Tiefe haben, mich an die Grenzen meines Vorstellungsvermögens und Erfahrungsspektrums bringen und ich ihnen etwas mehr Raum und Zeit geben möchte.

Abschließend bleibt für mich nach der Lektüre des Buches “Yoga für Skeptiker” ein gemischtes Gefühl. Da gibt es weiterhin Neugierde auf neue Erfahrungen, die der Yoga-Weg für mich bereithalten wird, da gibt es aber auch eine kritische Stimme, was einige der historischen Einflüsse auf den Yoga anbetrifft. Und es gibt ein Gefühl von Überforderung, das mich gerne mal im Zusammenhang mit spirituellen Gedanken und Lehren beschleicht. Ein Gefühl von “diesem Anspruch werde ich nicht gerecht”, jetzt nicht und vermutlich auch nicht in der Zukunft. Insbesondere die Ideen der vollständigen Desidentifikation vom eigenen Ego oder dem Erfahren von Transzendenz als übergeordnetes Ziel des spirituellen Weges, bringen mich an die Grenzen meiner Vorstellungskraft und auch zu Fragen wie: “Will ich das überhaupt?” oder “Inwiefern sind diese Ansprüche für mich als menschliches Wesen hilfreich?”

Noch habe ich keine Antworten auf diese Fragen aber die Neugier ist stärker als die Skepsis, sodass ich meinen Weg beherzt weiter gehe.

Lilly Maus

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